Einfach zum Nachdenken …

 

Habt ihr auch schon eine PV-Anlage installiert und dafür eine Förderung vom Staat kassiert? Seid ihr mittlerweile auch schon nachhaltig und grün? Ein gutes Gefühl dabei zu sein ... Oder?

 

Schauen wir uns die grüne Idee etwas genauer an.

 

Ein Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche verbraucht durchschnittlich 3000 kWh Strom pro Jahr. Für die Heizung kommen bei einem Neubau mit Wärmepumpe circa 5000 kWh oder mit einer Infrarotheizung gute 8000 kWh dazu. Nehmen wir für unser Rechenbeispiel somit einen Schnitt von 10.000 kWh pro Jahr an. Den aktuellen Strompreis (Gesamtpreis für Arbeit, Netz etc.) - und der ist heuer fast doppelt so hoch wie bisher - legen wir mit 0,38 EUR pro kWh fest.

 

Damit dieser Strombedarf zumindest theoretisch mit einer PV-Anlage abgedeckt werden kann, benötigen wir mindestens

30 Paneele und eine Leistung von 12 kWp (Kilowatt Peak).

 

 

 

 

In der jetzigen Energiehochpreisphase könnte man nach ungefähr 7 Jahren theoretisch ohne zusätzlichen Energieeinkauf auskommen, was aber aufgrund von Witterung, Wintermonaten und dem realen Wirkungsgrad der PV-Anlage in der Form wohl kaum eintreten wird. Ein weiteres Manko ist der hohe Energieüberschuss in den Sommermonaten. In diesem Zeitraum müsste nur der Haushaltsstrom von knapp 300 kWh pro Monat produziert werden. In der Praxis muss der Stromüberschuss, falls es die örtliche Netzinfrastruktur überhaupt zulässt, zu wesentlich niedrigeren Strompreisen eingespeist oder im schlimmsten Fall zwangsweise verbraucht werden. In den Wintermonaten ist der Output leider eher gering, obwohl genau in dieser Zeit die benötigte Strommenge am größten ist und somit muss der Besitzer der PV-Anlage den Strom wie jeder andere zu den derzeit hohen Preisen kaufen.

 

Wie nachhaltig, grün und kostensenkend ist der Kauf einer PV-Anlage nun? Ist es wirklich sinnvoll, dass jeder Hausbesitzer sich ein bisschen Strom erzeugt oder Wohnungsbesitzer sich mit einer Balkon-PV-Anlage nachhaltiger fühlen? Wäre nicht auch hier eine kollektive Lösung zum Beispiel für einen Stadtteil oder eine Siedlung sinnvoller und effizienter? Wie “grün”, die Vielzahl der neu benötigten PV-Paneele bei Einbeziehung der Produktion und Entsorgung wirklich sind, ist ein anderes, sicher wesentlich komplexeres Thema, das separat behandelt werden müsste.

 

Zum Schluss gibt es einen kostenlosen und nachhaltigen Tipp, den wir schon alle sehr oft gehört haben und dieser funktioniert ohne viel Aufwand und Montage: 

 

“Reduktion der Raumtemperatur um 1 Grad Celsius ergibt 10 Prozent Energieersparnis”.
 

 

Oder ganz allgemein - wir reduzieren unseren Strombedarf(hunger) und ersparen uns  viele kWh Energie pro Jahr ;-) 

 


Bildernachweis:
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