Befreiung

Ich lebe hier aber schon lange nicht mehr im Jetzt. Ich versuche zwanghaft eine Entscheidung, die schon längst gefällt werden hätte müssen, unnötig in die Zukunft zu verschieben. Das gewohnte Terrier zu verlassen und den Blick nach vorne zu richten, wird durch die Angst vor der Ungewissheit verhindert. Die hemmende Kraft des Selbstbetrugs will uns mit aller Gewalt im bestehenden Trott gefangen halten, anstatt der motivierenden Kraft “Veränderung” den Weg zu überlassen.

 

Es liegt in unserer Hand, Entscheidungen zu treffen und uns wieder handlungsfähig zu machen. Wenn das Bestehende nicht mehr passt, dann kann nur eine Veränderung diesen unzufriedenstellenden Zustand ändern. Wie radikal dabei die Änderung sein muss, ist von Situation zu Situation verschieden. Es ist legitim, Entscheidungen abzuwägen, zu hinterfragen, zu ändern, aber schließlich muss der “Schwebezustand des Wartens” beendet werden, indem wir die Entscheidung treffen, in die Tat umsetzen und somit wieder handlungsfähig werden. Ein ewiges “vielleicht sollte ich” oder “dann werde ich” oder “jetzt passt es noch nicht” hält uns in der Schockstarre der Untätigkeit gefangen.

 

Wenn der Mut über die Angst der Ungewissheit gesiegt hat, die Entscheidung getroffen und endlich in die Tat umgesetzt worden ist, kann das Hochgefühl der Befreiung das Ruder übernehmen. Übermächtige Ängste und Probleme, welche in vielen unruhigen Nächten bekämpft wurden, scheinen plötzlich nichtig und klein. Körper und Geist erleben eine neue Leichtigkeit, die Lust auf Neues wird befeuert, die Ängste schwinden, Taten werden in Angriff genommen und für so manches “Riesenproblem” finden sich unkomplizierte Lösungen. Die unsichtbare Last auf unseren Schultern und die drückende Beklemmung in unserer Brust weichen langsam, während das positive Körpergefühl an Stärke gewinnt.

 

Endlich bin ich wieder FREI! 


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